Das Bruckmandl
Die Geschichte vom Bruckmandl

Geschichte mit Happy-End

Es ist schon ganz schön lange her, noch bevor die Steinerne Brücke gebaut wurde. Da lebte in Regensburg eine zuckersüße Maus, Julia hieß sie. Ihr Vater war Kaufmann und hatten jede Menge Kohle. Aber Julia wollte nicht mit zu den Parties seiner Geschäftsfreunde, denn sie war bis über beide Ohren  verliebt:

In einen von drüben, von Stadtamhof. Das ging natürlich überhaupt nicht, weil Stadtamhof, das war ja Bayern. 

Die Bayern konnten ja nicht mal mit Messer und Löffel essen. Und Geld genug hatte der Kerl auch nicht. Also mussten sie es heimlich machen. Jede Nacht nahm sie Vaters Tretboot und fuhr rüber. Und jeden Morgen wieder zurück.

Irgendwann ist es dann aufgefallen, musste ja auch, so müd wie sie tagsüber immer war. Und irgendein eifersüchtiger Altstadtkerl hat dann wohl was am Tretboot gedreht, auf jeden Fall kam sie an einem Abend nie drüben an. Drei Tage und drei Nächte lang stand Romeo - so hieß er nämlich - drüben und schaute nach Regensburg.
Dann machte er sich auf den Weg. Und er suchte nach ihr in allen Städten und er fragte alle Menschen nach ihr, vergeblich. Er brauchte eine Idee... Und er hatte eine Idee: Er fand einen jungen Dichter, der für ihn das endgültige Romeo & Julia - Drama schrieb. Damit gingen sie auf Tournee. Und da, bei der 327. Aufführung, stand sie plötzlich am Bühnenrand ...

Auch die Eltern von den beiden haben sich dann versöhnt. Und damit sie gemeinsam Theaterfestivals veranstalten können, haben sie die Steinerne Brücke gebaut: Mit Denkmälern von den beiden Liebenden. Seine Statue steht heute noch auf der Brücke. Ihre Statue steht heute versteckt in einem Hinterhof. Man sagt, sie hätte dem Bischof nicht gefallen.

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